Milch, Eier, Käse – wo sollte was im Kühlschrank seinen Platz finden?

Für viele ist ein Kühlschrank nichts anderes als ein praktisches Elektrogerät, in dem Lebensmittel gut gekühlt länger haltbar sind. Kühlschränke sind jedoch eine Wissenschaft für sich, denn immer den richtigen Platz für bestimmte Lebensmittel zu finden, ist nicht so einfach, wie es vielleicht scheint. Wohin mit der Milch, der Wurst, den Eiern und dem Käse? Wo wird was am besten gekühlt und hält es sich besonders lange? Viele machen gravierende Fehler, wenn sie ihren Kühlschrank einräumen und wundern sich dann, dass viele Lebensmittel schnell verderben.

Eine einfache Regel

Als ein Mann namens William Cullen im Jahre 1748 den Kühlschrank erfand, konnte er natürlich nicht ahnen, dass seine Erfindung heute eine Selbstverständlichkeit ist. Cullen wollte eigentlich gar keinen Schrank erfinden, der Lebensmittel kühlt, er suchte vielmehr nach einer Möglichkeit, Dinge künstlich zu kühlen und sie dann entsprechend zu lagern. An der Universität im schottischen Glasgow gelang es, eine künstliche Kühlung zu entwickeln und er sorgte damit für eine Sensation. Lebensmittel konnten plötzlich länger als gewohnt konserviert werden, aber damals wie heute kommt es auf die richtige Platzierung an. Einen Kühlschrank richtig einzuräumen ist kein Hexenwerk, aber es gibt einige Faustregeln, die beachtet werden sollten.

Unten ist es immer kälter

Auch Kühlschränke müssen sich den einfachen Regeln der Physik beugen und eine dieser Regel sagt, dass warme Luft immer nach oben und kalte Luft immer nach unten steigt. Für Kühlschränke bedeutet das, die oberen Fächer sind wärmer als die unteren und zwischen oben und unten gibt es einen Temperaturunterschied von sechs Grad Celsius. Dieser große Unterschied kann für einige sehr empfindliche Lebensmittel den sicheren Tod bedeuten, wenn sie den falschen Platz zugewiesen bekommen. Aber welche Lebensmittel stehen wo im Kühlschrank am richtigen Platz? Was gehört in die Tür des Kühlschranks und was sollte im Gemüsefach außer Gemüse noch gelagert werden?

Schritt für Schritt den Kühlschrank füllen

Butter und Eier

In der Kühlschranktür finden die Lebensmittel ihren Platz, die keine so starke Kühlung brauchen. Dazu gehören Eier, Margarine und Butter. Gelagert werden sie im oberen Bereich der Tür, wo es mit zehn Grad warm ist und verbraucht werden sollten sie innerhalb eines Monats.

Saucen und Getränke

In der Mitte der Kühlschranktür ist es rund acht Grad kalt und hier ist der ideale Platz für Saucen, Senf, Ketchup, Dressings aller Art und auch Mayonnaise. Bereits geöffnete Konservendosen und Einmachgläser sind dort ebenfalls gut aufgehoben. Ganz unten in der Tür liegt die Temperatur bei sieben Grad und hier sollten Getränke, aber keine Milch gelagert werden, denn für die Milch ist es zu warm.

Marmelade und Speisereste

Das oberste Kühlschrankfach ist wie das oberste Fach der Tür für all das geeignet, was wenig Kühlung braucht. Dazu gehören Speisereste und Marmelade, aber auch Süßes, wie zum Beispiel im Sommer Schokolade.

Milch und Milchprodukte

Fünf Grad sind es im mittleren Kühlschrankfach und genau hier ist der perfekte Platz für Milch, Käse, Joghurt und alle anderen Milchprodukte. Diese Lebensmittel verderben schnell und sie sind sowohl licht- als auch wärmeempfindlich. Auch Wurst sollte im Herz des Kühlschranks in Frischhaltedosen aufbewahrt werden.

Fisch und Fleisch

Der untere Kühlschrankbereich ist besonders kalt, hier herrschen gerade einmal zwei Grad. Leicht verderbliche Lebensmittel wie Fleisch und Fisch, aber auch Hackfleisch sind hier am besten aufgehoben. Aber selbst wenn es im unteren Fach sehr kalt ist, Fisch, Fleisch und Hackfleisch sollten immer so schnell wie möglich verbraucht werden.

Gemüse und Obst

Das Gemüsefach trägt seinen Namen zurecht, denn in diesem Schubfach sollten tatsächlich nur frisches Gemüse wie Blumenkohl, Karotten oder Radieschen ebenso gelagert werden wie frische Erdbeeren, Pflaumen oder auch Johannis- und Himbeeren. Übrigens, Tomaten, Bananen, Gurken und Paprika haben im Gemüsefach nichts zu suchen.

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Ulrike Dietz