Fürsorgliche Eltern oder Helikopter-Eltern – wie kann man sie unterscheiden?

Fürsorgliche Eltern oder Helikopter-Eltern – wie kann man sie unterscheiden

Dass Eltern immer nur das Beste für ihre Kinder wollen, ist normal, aber einige Eltern übertreiben es mit der Fürsorge. Der Begriff Helikopter-Eltern deutet an, dass es sich nicht einfach nur um fürsorgliche Eltern handelt, sondern um Vater und Mutter, die ihre Kinder am liebsten gar nicht mehr loslassen würden. Dies ist gefährlich, sowohl für die Kinder als auch für die Eltern.

Eine echte Gratwanderung

Kinder richtig zu erziehen, ist eine undankbare Aufgabe, denn alles richtigzumachen, ist nicht möglich. Fürsorgliche Eltern sind das Beste, was einem Kind passieren kann, aber falls sie es mit der Fürsorge übertreiben, dann gibt es in der Regel Probleme. Auf der einen Seite sollten Kinder möglichst früh selbstständig werden und vor allem lernen, auch Herausforderungen zu meistern. Eltern möchten jedoch die Kleinen vor negativen Erlebnissen beschützen. Helikopter-Eltern hingegen lassen es erst gar nicht so weit kommen. Sie bremsen ihren Nachwuchs frühzeitig aus und wundern sich dann, wenn die Kinder später unselbstständig sind und scheitern.

Eltern, die alles erledigen

Wollen sich kleine Kinder allein anziehen, dann kann das dauern. Auch wenn die Kleinen im Haushalt helfen möchten, ist Unordnung vorprogrammiert, die die Eltern alsdann wieder in Ordnung verwandeln müssen. Trotzdem sollten die Eltern die Initiative ihres Kindes schätzen, denn es versucht nur, selbstständiger zu agieren und mit anzupacken. Fürsorgliche Eltern lassen so etwas zu, Helikopter-Eltern hingegen nehmen dem Kind jede Arbeit ab. Damit signalisieren sie unbewusst, dass sie ihrem Kind nichts zutrauen. Besser ist es, Geduld zu haben und, wenn notwendig, kleine Hilfestellungen zu geben. Enorm wichtig ist es ebenfalls, den Nachwuchs für sein Engagement zu loben.

Tränen als Waffe

Natürlich sehen Eltern den Sohn oder die Tochter nicht gerne weinen, aber manchmal müssen Tränen sein, selbst bei fürsorglichen Eltern. Oft weinen Kinder aufgrund von Regeln, die zwar aufgestellt, aber nicht befolgt werden. Dem Kind ist wenig geholfen, wenn sich die Eltern jedes Mal erweichen lassen und die Regeln gebrochen werden. Das Weinen hat alsdann ein Ende, aber das Kind hat jetzt die Option, doch noch seinen Willen durchzusetzen. Kinder, die Tränen als Waffe nutzen, werden ihre Grenzen nie kennenlernen und genau das kann im späteren Leben zu großen Problemen führen.

Die Eltern kreisen

Helikopter-Eltern kreisen nur um ihre Kinder und deren Bedürfnisse, die eigenen Ambitionen bleiben auf der Strecke. Möchte das Kind etwas, dann bekommt es das. Aber auch kleine Kinder müssen lernen, dass ihnen nicht alles gleich auf dem Tablett serviert wird. Kinder wissen die Aufopferung der Eltern selten zu schätzen und werden sie auch nicht als solche erkennen.

Fazit

Eltern, die fürsorglich agieren, sind gute Eltern, aber das Kind muss dabei nicht zwingend im Mittelpunkt stehen. Anders sieht es bei Helikopter-Eltern aus, ihr Leben dreht sich ausschließlich um den Nachwuchs. Diese Eltern haben eigentlich kein Leben als Individuum mehr, sie sind nur damit beschäftigt, dass es dem Kind in jeder Hinsicht gut geht. Helikopter-Eltern rennen für jede Kleinigkeit in die Kita oder die Schule und klagen sogar die Schulnoten ein, wenn es aus ihrer Sicht erforderlich ist. Somit geben sie dem Kind keine Chance, für sich selbst zu sprechen. Diese Art von Fürsorge ist ein Beispiel, wie unselbstständige Erwachsene herangezogen werden.

Bild: @ depositphotos.com / motortion

Ulrike Dietz