Silvesterbräuche rund um die Welt

Blei gießen und Pantoffel werfen, den Geldbeutel auswaschen und Glückschweinchen aus Marzipan verschenken – fast jeder kennt diese Bräuche zu in Deutschland, aber wie feiern andere Länder eigentlich ins neue Jahr? Es geht bunt zu, manchmal ein wenig gewagt, aber immer lustig und einige internationale Bräuche sind so schön, dass man sie nachahmen möchte.

, Dessous und gutes

In Spanien geht niemand ohne Weintrauben ins neue Jahr. Wenn die Uhr um Mitternacht zwölfmal schlägt, dann muss bei jedem Schlag eine Weintraube gegessen werden. Wer sich verzählt, der hat Pech, denn das bringt Unglück im neuen Jahr. In den Kneipen werden handliche Tüten mit zwölf Weintrauben verkauft und auch in den Geschäften gibt es passende Tüten mit abgezählten Trauben.

Die Italiener mögen es am letzten Tag des Jahres sexy, denn die Damen und auch die Herren müssen an diesem Tag rote Unterwäsche tragen, um im neuen Jahr erfolgreich und glücklich zu sein. In den Tagen vor Silvester kann man in den Geschäften eine mehr als großes Angebot an roten Höschen, BHs und Boxershorts finden. Gegessen wird traditionell eine deftige Schweinshaxe mit Linsen, denn auch das soll Glück bringen.

Weniger deftig, dafür aber sehr edel gehen die Franzosen ins neue Jahr. Frankreich begrüßt das neue Jahr eher ruhig. Man zieht sich gut an, lädt Freunde ein, dekoriert den Tisch besonders aufwendig und serviert dann erlesene Köstlichkeiten im stilvollen Rahmen. Gänsestopfleber, Austern und natürlich auch Champagner dürfen nicht fehlen, und wenn die Uhr Mitternacht schlägt, dann wünschen sich die Franzosen ein „Bonne année“, ein gutes Jahr.

Karten, Äpfel und kein Feuerwerk

In Deutschland wird Blei gegossen, um die Zukunft zu deuten, in Tschechien werden Äpfel halbiert um zu schauen, was das neue Jahr bringt. Am Kerngehäuse ist angeblich zu erkennen, ob das neue Jahr Erfolg oder Unheil bringt. Liegen die Kerne sternförmig, dann winken Glück und Erfolg, liegen sie aber im Kreis, dann kann das Unheil bedeuten. Um Mitternacht gibt es Linsensuppe, wobei die Linsen für Geld stehen, das im neuen Jahr zu erwarten ist.

Die Griechen zocken ins neue Jahr, sie spielen Karten und Würfeln zu Hause und auch in der Kneipe. Traditionell beginnt das große Zocken am und endet am frühen Morgen des 1. Januar. Wer gewinnt, der wird im neuen Jahr Glück und beruflichen Erfolg haben, wer verliert, hat wenigstens Glück in der Liebe.

Die Engländer feiern „very british“, eher zurückhaltend und stilvoll. Silvesterfeuerwerk gibt es nicht, das wurde schon am 5. November abgefeuert, dem Guy-Fawkes Day. Wer zu Hause feiert, der setzt ein buntes Hütchen auf, isst flambierten Yorkshire Pudding und zieht Knallbonbons.

Schläge und Sauerkraut

In Bulgarien schlagen sich die Menschen auf den Rücken, denn das soll viel Glück im kommenden Jahr bringen. In vielen Haushalten wird ein Zweig des Kirschbaums bunt geschmückt und in der gehen die von Haus zu Haus, schlagen den Bewohnern auf den Rücken und bekommen dafür Süßigkeiten.

Im Süden der werden Linsen gegessen, denn das bedeutet Geld, Glück und Reichtum. Da in Pennsylvania viele Deutsche leben, essen die Menschen Sauerkraut mit Eisbein oder Kassler und erinnern sich dabei an die alte Heimat. Alle Amerikaner kennen aber den Brauch des „Nothing goes out“, niemand verlässt am ersten Tag des neuen Jahres das Haus. Nicht mal der Müll wird am ersten Tag des neuen Jahres rausgebracht, denn sonst droht Unglück.

Bild: © Depositphotos.com / egal

M. Justus
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