Das Frankenland – ein Ferienziel mit dem gewissen Extra

„Man muss Gott für alles danken, selbst für Schwaben oder Franken“, sagt man in Bayern, die Franken hingegen mögen diesen Spruch nicht sonderlich gern, denn dafür sind sie zu stolz auf ihr . Tatsächlich gehören Unterfranken, Oberfranken und auch Mittelfranken geografisch zu Bayern, aber das ist dann auch schon alles, denn die Franken haben sich ihren Dialekt, ihre Kultur und auch ihre Geschichte bewahrt. ist ein Land, das zum Entdecken einlädt, denn es gibt viele Highlights, die man sich ansehen sollte.

Bayreuth – Franken von seiner schönsten Seite

Die meisten denken an , den grünen Hügel und die Festspiele, die dort jeden Sommer stattfinden, wenn sie an Bayreuth denken. Dabei hat die Stadt mit ihren 70.000 Einwohnern noch einiges mehr zu bieten, wie zum Beispiel eine schöne Altstadt. Bayreuth wurde nicht nur von der Familie Wagner geprägt, es war vielmehr die Marktgräfin Wilhelmine, eine Schwester des preußischen Königs Friedrich des Großen, die Bayreuth nach ihrem Geschmack gestaltet hat. Sie orientierte sich dabei an ihrem Bruder und wollte wie er mit in Potsdam, ähnliche Akzente in der fränkischen Stadt setzen. So ließ sie unter anderem ein prachtvolles Opernhaus bauen, das heute das Wahrzeichen der Stadt ist und zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört. Auch die Eremitage und das Theater wurden nach den Plänen der Marktgräfin umgebaut und gehören heute zu den schönsten Sehenswürdigkeiten.

Frankenland ist Weinland

Die Franken sind begeisterte Biertrinker, was besonders auf die Bayreuther zutrifft, aber nur 100 km von Bayreuth entfernt wird das Frankenland zum Weinland. Hier wird der berühmte Silvaner angebaut und immer noch in die klassischen Bocksbeutelflaschen abgefüllt. Rund 5000 Winzer sind im Frankenland zu Hause und wer das größte zusammenhängende erkunden möchte, der sollte der kleinen Gemeinde Volkach einen Besuch abstatten. Es lohnt sich, einen Bummel durch den schönen Luftkurort zu machen, denn an jeder Ecke gibt es ein Weinhaus oder ein Weingut, wo man einen guten Tropfen probieren kann. Ein Highlight in Volkach ist das schöne historische Rathaus aus dem Jahre 1544, und auch die Barockkirche sollte unbedingt besichtigt werden.

Würzburg – die heimliche Hauptstadt

Offiziell hat das Frankenland keine Hauptstadt, aber wenn es um ein wunderschönes Zentrum im Weinanbaugebiet geht, dann ist es die alte Residenzstadt Würzburg. Die Residenz hoch über den Dächern der Stadt ist immer einen Besuch wert, aber auch die Innenstadt ist ein kleines Juwel. Sehenswert sind das Juliusspital mit seinem historischen Keller und seinen Fässern, die dort seit Jahrhunderten lagern. Das Spital ist mit 200 Hektar der Besitzer der zweitgrößten Weinanbaufläche nach dem Kloster Eberbach. Auf einer Fläche von 180 Hektar wird angebaut und jedes Jahr werden 1,3 Millionen Flaschen abgefüllt, in der Hauptsache Silvaner und Riesling. Wer den Keller einmal sehen und ein Glas Wein probieren möchte, der kann das auch ohne Voranmeldung tun.

Mit dem Rad in Franken unterwegs

Mit dem Rad das Frankenland erkunden macht viel Spaß, denn die Radwege sind sehr gut ausgebaut und es gibt viele Aufladestationen für alle, die mit dem E-Bike unterwegs sind. Man kann im schönen Steigerwald radeln, die Fähre in den hübschen Ort Nordheim nehmen und sich die schöne Stadt Iphofen ansehen. Es werden auch geführte Radwanderungen durch einen historischen Weinberg angeboten, und wer ein Picknick plant, der sollte eine gute Flasche Wein oder Sekt aus Franken dabei haben. Auf den geführten Radwanderungen erfahren die Teilnehmer alles über den fränkischen Wein, die Kultur des Landes und auch etwas über das Lebensgefühl der Franken.

Schloss Dennenlohe – eine fränkische Schönheit

Wer auf dem nach Ansbach ist, der sollte auch einen Abstecher nach machen, dann das lohnt sich immer. ist seit 1823 im Privatbesitz und bietet unter anderem einen Gang durch den 26 Hektar großen wunderschönen Park. Dort sind über 300 Jahre alte Bäume zu finden und wer im den Park besucht, der kann sich an den farbenfrohen Astern und Chrysanthemen erfreuen, im Park von Schloss Dennenlohe sind aber auch prächtige Pfingstrosen, duftender Flieder und 6000 Narzissen zu finden. Zum Schloss gehört zudem ein Oldtimer-Museum für alle Autofreunde sowie eine sehenswerte Bibliothek und wer als Radwanderer am Schloss vorbeikommt und eine Pause einlegen möchte, der kann dort auch übernachten, und zwar in weichen, bequemen Betten aus dem 19. Jahrhundert.

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Ulrike Dietz