Mit einem amerikanischen Lebenslauf erfolgreich bewerben

Nicht nur für alle die auswandern wollen und sich bei einem Unternehmen im Ausland bewerben wollen, ist der amerikanische Pflicht, auch immer mehr deutsche Unternehmen fordern von ihren Bewerbern ausdrücklich diese besondere Form des , die sich in einigen Punkten deutlich von einem klassischen Lebenslauf unterscheidet. Es ist vor allem die Chronologie, die einen amerikanischen Lebenslauf so anders macht. Wer einen solchen Lebenslauf schreiben möchte, der sollte sich im Vorfeld sehr genau mit der Gliederung vertraut machen. So erscheint zum Beispiel alles, was bei einem deutschen Lebenslauf am Ende zu finden ist, bei einem amerikanischen Lebenslauf direkt am Anfang, das ist aber nicht der einzige Unterschied zwischen den beiden Formen.

Das Aktuelle im Blickpunkt

Wer einen amerikanischen Lebenslauf schreibt, der beginnt immer mit der zuletzt ausgeübten Tätigkeit und geht dann in chronologischer Reihenfolge zurück bis an den Anfang seiner beruflichen Karriere. Diese „verkehrte“ Form der Auflistung hat den entscheidenden Vorteil, dass alle wichtigen beruflichen Details sofort im Blickfeld des Personalchefs sind. Die meisten Arbeitgeber interessieren sich in der Regel nur dafür, wo der Bewerber erst vor Kurzem beschäftigt war, alles was er vor vielen Jahren getan hat und wer damals der Arbeitgeber war, das ist, wenn überhaupt, erst in zweiter Linie von Relevanz.

Für den amerikanischen Lebenslauf ist es wichtig, dass die vorangegangenen Tätigkeiten nicht einfach nur aufgezählt werden, die meisten potenziellen Arbeitgeber vor allem in den und in England möchten kurze Anmerkungen haben, wie die Tätigkeiten genau ausgesehen. Es reicht nicht aus, einfach zu schreiben, wann man wo gearbeitet hat, der neue Arbeitgeber sieht es gerne, wenn er Details bekommt, was man genau dort getan hat.

Bitte keine Fotos

Ein weiteres Merkmal eines amerikanischen Lebenslaufs besteht darin, dass keine Fotos gewünscht werden. Der Verzicht auf ein Foto kann auch durchaus Vorteile haben, denn es zeigt, dass sich der Arbeitgeber nicht von Äußerlichkeiten leiten lässt, sondern dass immer die berufliche Qualifikation im Vordergrund steht. Das Aussehen spielt keine entscheidende Rolle, es kommt nur darauf an, was der Bewerber kann und was er bisher geleistet hat.

Wenn es um Referenzen geht, unterscheiden sich der klassische deutsche und der amerikanische Lebenslauf. Während es in Deutschland üblich ist, dem Lebenslauf ein Zeugnis von jedem bisherigen Arbeitgeber beizulegen, reichen bei einem amerikanischen Lebenslauf die Referenzen der letzten beiden Arbeitgeber. Aber nicht nur Arbeitszeugnisse werden in den USA gerne gesehen, auch ein Leumundszeugnis ist eine gute Sache, wenn man sich erfolgreich um einen Job bewerben will. Diese besonderen Referenzen kann ein guter Freund ausstellen, aber auch ein früherer Arbeitskollege oder ein Professor an der Universität, an der man studiert hat. Mit diesen Referenzen will der neue Arbeitgeber den Menschen näher kennenlernen und sich ein von seiner Persönlichkeit und seinem sozialen Umfeld machen.

Die dritte Seite

Zu einem amerikanischen Lebenslauf gehört auch immer die sogenannte dritte Seite. Damit ist ein separates Blatt Papier gemeint, auf dem der Bewerber seine besonderen Fähigkeiten ausführlich beschreibt. Wer zum Beispiel schon berufliche Erfahrungen im Ausland gesammelt hat oder während des Studiums einige Semester im Ausland war, der sollte das auf der dritten Seite beschreiben. Auch ein Ehrenamt oder besondere sportliche Erfolge machen sich auf dieser Extraseite immer gut, denn so erfährt der Arbeitgeber mehr über den Menschen, seine persönlichen Interessen und seine Freizeitaktivitäten. Zusammen mit den Referenzen und den Beschreibungen der bisherigen Tätigkeiten entsteht so ein komplettes Bild des Bewerbers.

Ein amerikanischer Lebenslauf sollte aber nur dann angefertigt werden, wenn es der Arbeitgeber in Deutschland ausdrücklich verlangt. Wer unaufgefordert einen amerikanischen Lebenslauf einreicht, der kann Pech haben und die wird nicht berücksichtigt. Bei Bewerbungen im englischsprachigen Ausland ist der amerikanische Lebenslauf aber immer Pflicht.

Bild: © Depositphotos.com / Faithie

M. Justus
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