Die meisten Menschen verstehen unter Lohn und Gehalt das Gleiche und sie haben im Grunde damit auch recht, denn sowohl beim Lohn als auch beim Gehalt handelt es sich um ein Entgelt für erbrachte Arbeit. Trotzdem gibt es Unterschiede und die fangen schon bei den jeweiligen Berufsgruppen an. Während Arbeiter einen Lohn für ihre getane Arbeit bekommen, beziehen alle, die im Angestelltenverhältnis tätig sind, ein Gehalt. Aber wo liegen die eigentlichen Unterschiede zwischen Lohn und Gehalt?
Was wird als Lohn bezeichnet?
Wer in einer Fabrik oder als Arbeiter auf einer Baustelle tätig ist, der bekommt am Ende eines Monats seinen Lohn. Um den jeweiligen Lohn richtig berechnen zu können, werden die Leistungen nach Anzahl der gearbeiteten Stunden berechnet. Möglich ist aber auch eine Berechnung nach Stückzahlen, und da sowohl sich die Stunden als auch die Stückzahlen von Monat zu Monat ändern können, ist auch der Lohn immer unterschiedlich. Bei einer Lohnzahlung müssen aber noch andere Faktoren berücksichtigt werden. Urlaub und auch gesetzliche Feiertage spielen bei der Berechnung des Lohns eine entscheidende Rolle.
In vielen Firmen ist auch die Auftragslage ein entscheidender Faktor bei der Lohnabrechnung, und je nachdem, wie gut oder schlecht die Auftragslage ist, schwankt auch die Summe, die die Arbeiter am Monatsende in der Lohntüte haben. Ist die Auftragslage gut, dann ist der Lohn entsprechend hoch, ist die Auftragslage aber nicht so gut, dann wirkt sich das negativ auf die Höhe des Lohns aus. Auch wenn Überstunden gemacht werden, dann bringt das mehr Lohn.
Lohnfortzahlung im Krankheitsfall
Alle, die Lohn bekommen und krank werden, haben Anspruch auf eine Lohnfortzahlung nach dem Entgeltfortzahlungsgesetz. Der Arbeitgeber ist dazu verpflichtet, für die Dauer von sechs Wochen den Lohn weiterzuzahlen, nach diesem Zeitraum zahlen dann die Krankenkassen 70 % des aktuellen Bruttolohns.
Was ist ein Gehalt?
Streng genommen handelt es sich auch beim Gehalt um eine Art Lohn, denn ein Gehalt ist ein Lohn in fixer Form. Das heißt, wer als Angestellter zum Beispiel in einem Büro arbeitet, der bekommt jeden Monat ein festes Gehalt und das unabhängig von den Stunden, die gearbeitet wurden. Auch wenn es um Urlaub oder Feiertage geht, dann hat das keinen Einfluss auf das Gehalt und auch wenn es dem Unternehmen wirtschaftlich einmal nicht so gut gehen sollte, dann bekommen die Angestellten trotzdem immer das gleiche Gehalt.
In der Regel wird ein Grundgehalt gezahlt, und wer in den Vorstandsetagen großer Unternehmen arbeitet, bekommt ein Jahresgehalt, was aber, wie bei allen anderen Angestellten auch, monatlich ausgezahlt wird. Alle, die in ihren Beruf besonders erfolgreich sind, können sich über eine Gehaltszulage freuen, denn durch Provisionen oder Prämien kann das Gehalt aufgestockt werden.
Bei Sonderleistungen keine Unterschiede
Wenn es um Sonderleistungen wie zum Beispiel Urlaubs- oder Weihnachtsgeld geht, dann gibt es zwischen dem Gehalt und dem Lohn keine Unterschiede mehr. Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld sind freiwillige Leistungen der jeweiligen Arbeitgeber und werden immer individuell gestaltet und auch gesondert abgerechnet. Zu den Sonderleistungen zählen aber auch Dinge wie ein Firmenwagen oder eine Tankkarte, und auch in diesem Fall wird gesondert abgerechnet, ganz gleich, ob der Arbeitnehmer ein Gehalt oder Lohn bekommt.
Nur die Leistung zählt
In Deutschland ist die Höhe des Gehalts nicht vom Alter, sondern von der Leistung und auch von der Bildung abhängig. Wer eine gute Ausbildung hat, der verdient mehr als derjenige, der nur einen einfachen oder einen mittleren Bildungsabschluss hat. Wer mit einem Hochschulabschluss in den Beruf einsteigt, der kann mit einem höheren Grundgehalt rechnen, wurde zusätzlich noch promoviert, dann macht sich das ebenfalls bei der Höhe des Gehalts bemerkbar.
So kann es passieren, dass ein Arbeitnehmer, der schon Jahrzehnte in einem Unternehmen arbeitet, ein niedrigeres Gehalt bekommt als ein junger Berufsanfänger.
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