Wenn Kinder krank werden – wann ist ein Arztbesuch notwendig?

Wenn krank werden, dann sind Eltern in Sorge und wissen oft nicht, wie sich richtig reagieren sollen. Ist ein Besuch beim Arzt unbedingt notwendig oder sollten zunächst nur beobachtet werden? Woran kann man erkennen, ob es sich um eine erste Erkrankung handelt, und reichen vielleicht Hausmittel völlig aus? Lieber einmal mehr als einmal zu wenig, lautet offenbar die Meinung vieler Eltern, denn die Wartezimmer der Kinderärzte, aber auch die Notaufnahmen in den Krankenhäusern sind gut gefüllt mit kranken Kindern und besorgten Eltern.

Das Angstthema Fieber

Vor keinem anderen Symptom haben Eltern so große Angst wie vor Fieber. Wenn Kinder krank werden und fiebern, dann gehen die meisten Eltern ohne zu zögern zu einem Arzt, dabei ist Fieber primär nichts Schlechtes, denn es zeigt, dass der Körper damit beschäftigt ist, sich gegen einen Krankheitserreger zur Wehr zu setzen. Bei Kinder ist erst ab 38,5 Grad von Fieber die Rede, alles darunter ist lediglich erhöhte Temperatur. Steigt das Fieber jedoch über diese Marke, dann ist ein ein Muss. Bei Babys wird Fieber im Po gemessen, bei älteren Kindern liefern zwei Messungen hintereinander im Ohr verlässliche Ergebnisse. Wenn sich das Kind trotz Fieber wohlfühlt, wenn es isst und trinkt, dann ist erst einmal kein Arztbesuch notwendig. Erst wenn das Kind apathisch im Bett liegt und an nichts mehr Interesse hat, dann sollte sich das ein Arzt ansehen. Viel trinken ist bei Fieber wichtig, denn pro einem Grad Celsius Körpertemperatur steigt der Bedarf an Flüssigkeit um 20 % an.

Ist ein Arztbesuch bei Husten nötig?

So schnell wie Kinder fiebern, so schnell husten sie auch, aber hinter diesem Symptom muss nicht immer eine schwerwiegende Erkrankung stecken, die erforderlich macht. Die Eltern sollten es zunächst einmal mit Hustensaft versuchen, besonders gut verträglich sind Säfte mit Primeln oder Efeu. Auch Lavendelöl zum Einreiben lindert den Hustenreiz, befreit die Atemwege und löst festsitzenden Schleim. Bei Kindern unter zwei Jahren ist ein Arztbesuch die bessere Wahl, besonders dann, wenn das Kind zusätzlich Fieber bekommt oder über Ohrenschmerzen klagt. Ein Besuch beim wird auch dann notwendig, wenn der Husten länger als zwei Wochen anhält und wenn der Auswurf blutig oder gelblich-grün ist.

Mit Hausmitteln gegen den Schnupfen

Ein Schnupfen ist für Kinder meist nur unangenehm, aber selten so gefährlich, dass ein Arztbesuch erforderlich ist. Helfen kann hier eine Kochsalzlösung aus der Apotheke, die die angeschwollenen Nasenwände wieder abschwellen lässt. Eltern sollten besonders am Abend darauf achten, dass die Nase des Kindes frei ist, damit es in der Nacht ohne Probleme atmen und ruhig schlafen kann. Wenn der Schnupfen sich nicht löst, dann kann ein Dampfbad mit Kamille Linderung verschaffen. Ein- bis zweimal am Tag für zehn Minuten inhalieren ist optimal, denn der heiße Dampf löst den Nasenschleim auf und das Putzen der Nase wird einfacher. Zu heiß sollte das Wasser aber nicht sein, damit die Kinder sich nicht verbrühen. Auch beim Schnupfen gilt: Wenn das Fieber über 39 Grad ansteigt, dann muss das Kind sofort zu einem Arzt.

Was tun bei Heiserkeit?

Wenn Kinder heiser werden und Fieber dazu kommt, dann kann eine Mandelentzündung die Ursache sein. Sollten sich dann noch Schluckbeschwerden dazu gesellen, wird es , einen Arzt aufzusuchen. Kinder, die aufgrund einer eitrigen Halsentzündung nicht mehr schlucken können, verlieren sehr schnell an Flüssigkeit und das kann unter Umständen gefährlich werden, daher sollte sich immer ein Arzt den Hals ansehen. Kommt es zu Heiserkeit ohne Fieber und auch ohne Schluckbeschwerden, dann müssen Kinder viel trinken, am besten geeignet sind Kamillen- oder Fencheltee mit einem Teelöffel Honig, denn die Kräuter und der Honig beruhigen den Hals und die Heiserkeit verschwindet meist schnell wieder.

: © Depositphotos.com / Wavebreakmedia

Ulrike Dietz