Cannabis legal – vom Haschisch zur Heilpflanze

Ist oder immer noch verboten? Es gibt viele Fragen rund um die Pflanze, die viele noch immer unter dem Namen Haschisch kennen. Kann kiffen gesund sein? Auch diese Frage taucht im Zusammenhang mit Cannabis immer wieder und es wird kontrovers darüber diskutiert, ob es eine gute Idee war, verkäuflich zu machen.

Aber auch wenn Cannabis legal ist, es ist noch lange nicht jedem gestattet, die Pflanze bei sich zu Hause im anzubauen. Wer Cannabis legal anbauen will, um es für den eigenen Zweck zu nutzen, der muss einige grundlegende Dinge beachten.

Ein teures Medikament

Dass Cannabis eine Heilpflanze ist, daran besteht kein Zweifel, denn die heilsame Wirkung ist seit vielen Jahren bekannt. Bislang konnten die Blüten der Cannabispflanze nur in der Apotheke gekauft werden und das hatte seinen Preis. Seit über 15 Jahren dürfen in Medikamente mit dem Wirkstoff Tetrahydrocannabinol kurz THC, verkauft werden. Sie werden unter anderem bei Krebspatienten eingesetzt, um die zu lindern, die Muskeln zu entkrampfen und den Appetit zu steigern. Aber neben den vielen positiven Eigenschaften hat Cannabis auch die Eigenschaft, diejenigen die es einnehmen, in einen rauschhaften Zustand zu versetzen. Das hat die Pflanze lange in Verruf gebracht und verhindert, dass Cannabis legal wurde.

Die Heilpflanze Cannabis wurde mit anderen Rauschmitteln wie Kokain und Heroin in einen Topf geworfen und galt lange Zeit als sogenannte Einsteigerdroge. Cannabis legal zu verkaufen war verboten, außer natürlich für Apotheken, die horrende Preise verlangten.

Wie legal ist Cannabis?

Wer das Gesetzbuch aufschlägt und unter der Rubrik Betäubungsmittel nachschaut, der wird dort folgendes lesen: „Wer Drogen unerlaubt anbaut, herstellt, mit ihnen treibt, sie in den Verkehr bringt, einführt, ausführt, abgibt oder besitzt, der muss mit einer Geldstrafe oder mit einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren rechnen“. Es ist aber ebenso verboten beim zu lügen, um Cannabis zu bekommen. Allen, denen der Arzt aus gesundheitlichen Gründen Cannabis verschreibt, die können Cannabis auch nicht einfach rauchen, sie bekommen es vielmehr in Form von Kapseln oder als Tropfen verabreicht.

Es ist verboten, auch schon geringe Menge zu besitzen, aber das Wörtchen gering ist in diesem Zusammenhang ein Problem. Jeder Jurist legt das Wort anders aus und nicht selten wird eine geringe Menge auch toleriert. In Nordrhein-Westfalen und auch in Rheinland-Pfalz werden bis zu zehn Gramm toleriert, aber in Berlin sieht die Justiz auch eine Menge von 15 Gramm noch als geringfügig an.

Die Kassen zahlen nicht

Auch wenn der Genuss von Cannabis legal ist, die Krankenkassen weigern sich, die nötigen Therapien zu bezahlen. Die Gründe sind vielschichtig. Es gibt zwar viele kleinere Studien, die den positiven Effekt von Cannabis eindeutig belegen, aber es gibt unter anderem keine langfristigen Studien. Besonders wenn Cannabis geraucht wird, dann lehnen die Kassen es strikt ab, diese Behandlung mit der Heilpflanze anzuerkennen und auch zu bezahlen. Es gibt bis heute keine gesicherten Erkenntnisse, die darauf schließen lassen, dass Cannabis in gerauchter Form hilfreich sein kann. Erlaubt ist allerdings das THC-haltige Medikament Dronabinol. Das Problem dabei ist allerdings, dass das Medikament nicht bei allen Schmerzpatient hilft.

Kontrollen bei denjenigen, die ihr Cannabis selbst anbauen, gibt es aber keine und daher kann auch keiner feststellen, in welcher Form Cannabis zur Anwendung kommt. Wer in seiner Abstellkammer oder in einem anderen abschließbaren Raum seines Hauses Cannabis anbaut und es anschließend raucht, der kann das tun, ohne dass es zu Schwierigkeiten kommt.

Bild: © Depositphotos.com / jonnysek

M. Justus
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