Moderne Staumeldungen – Verkehrsnachrichten in Echtzeit

hat schon mal im gestanden und sich darüber geärgert, dass die mal wieder viel zu spät gekommen sind. Tatsächlich ist der heutige Verkehrsfunk nicht immer auf dem neusten Stand, auch wenn knapp 80 % immer noch der alten Technik vertrauen. Das Radio ist die erste Informationsquelle im Auto, wenn es um Verkehrsmeldungen geht, aber selbst wenn es bequem ist, sich über das Autoradio zu informieren, es ist nicht unbedingt verlässlich. Jetzt gibt es etwas Neues in Sachen Staumeldungen, das die Autofahrer schneller und verlässlicher darüber informiert, wo sich Staus bilden und wie lang sie sind.

Eine veraltete Technik

Die meisten Autoradios verfügen nur über TMC oder TMCpro und diese Systeme sind nicht wirklich zuverlässig bei Staumeldungen. Die Systeme arbeiten mit nicht mehr aktuellen und oftmals auch veralteten Informationen und sie sind nicht in der Lage, auch alternative Routen anzubieten. Als Quellen werden der Polizeifunk, die Informationen der Verkehrsclubs und die Verkehrsflussdaten von Fuhrparks sowie die Staumelder der einzelnen Radiostationen genutzt. Die lokalen Radiostationen melden in den Morgenstunden nicht nur aktuelle Staus, sie machen die Autofahrer auch auf Blitzer und mobile Verkehrskontrollen aufmerksam. Die Staumelder haben jedoch einen gravierenden Nachteil: Sie melden nur sehr selten, wenn sich ein Stau wieder aufgelöst hat.

RTTI – die neue Technik für Staumeldungen

RTTI ist die Abkürzung für Real Time Traffic Information, also Nachrichten und damit Staumeldungen in Echtzeit. Das System wird alle zwei Minuten aktualisiert und es informiert die Autofahrer nicht nur über die aktuellen Staus, es gibt auch die neusten Preise an den Tankstellen, einen Wetterbericht, mögliche Gefahrenstellen und RTTI dient auch als WLAN-Hotspot. Wird ein Stau gemeldet, dann informiert das System darüber, welche Verzögerungen es gibt und es hat auch Alternativrouten parat. Möglich wird das durch Navigationsgeräte mit einer SIM-Karte, denn hier ist die Genauigkeit deutlich höher, da die Datenbasis um einiges größer ist. Die Standortdaten werden ständig anonymisiert übertragen und das macht alle Staumeldungen exakter und immer aktuell.

Auch ohne Mobilfunkvertrag

Mit den klassischen SIM-Karten haben die neuen Karten nichts mehr zu tun, da sie ausschließlich Daten übertragen. Der Kunde muss auch keinen Mobilfunkvertrag abschließen, wenn er ein Navigationsgerät mit einer SIM-Karte benutzt. Mehrkosten entstehen immer nur dann, wenn sich der Autofahrer für eine der vielen zusätzlichen Leistungen und Zusatzdienste entscheidet. Audi connect bietet das moderne Extra für Staumeldungen für 350,- Euro für drei Jahre an und auch hier sorgt eine bereits eingebaute Daten-SIM für Aktualität im eingebauten Navi. High-End-Lösungen werden aber auch für BMW angeboten und gut umgesetzt, bei Mercedes und VW funktioniert das Ganze zwar auch schon, aber noch nicht perfekt.

Kostenlose Apps

Alle, die kein teures Auto und damit auch kein teures System haben, können das moderne System auch über normale Smartphone-Apps nutzen. Infrage kommen zum Beispiel Inrix, traffic4all oder auch Here, die gute Verkehrsinformationen in Echtzeit zum Nulltarif anbieten. Bei diesen Modellen bilden sogenannte Crowssourcing-Daten die Basis für die Analyse des Straßenverkehrs. Es ist auch möglich, Staumeldungen und Verkehrsnachrichten über Systeme wie Carplay oder Android Auto ablenkungsfrei auf dem Autodisplay zu sehen. In diesem Fall wird das Smartphone durch ein USB-Kabel mit dem Auto verbunden, handelt es sich um eines der neuen Systeme, dann ist mitunter auch eine Bluetooth-Verbindung ausreichend. Autoradios gehören aber trotzdem nicht der Vergangenheit an, denn selbst wenn die Apps exakt und schnell informieren, wenn das Ziel nicht aktiviert wird, dann wird der Autofahrer auch nicht mit der Sprachausgabe rechtzeitig vor einem Stau gewarnt. Der bekannte Verkehrsfunk wird daher als Ergänzung auch noch in einigen Jahren immer dazugehören.

Alle, die in Sachen Radio auf den neusten Stand kommen möchten, können das Digitalradio DAB+ nutzen, denn auch hier ist es möglich, mühelos große Datenmengen zu übertragen.

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Ulrike Dietz