Wenn der Frühling kommt, dann wird nicht nur nach neuen modischen Outfits gesucht, auch das Zuhause soll einen neuen Anstrich bekommen. Wer einen Maler bestellt, der die Wände tapeziert, der hat wenig Arbeit, aber nach der Renovierung auch weniger im Geldbeutel. Wer hingegen selbst tapeziert, wie 75 % der Deutschen es tut, der kann viel Geld sparen und Spaß macht das Renovieren auch noch. Viele würden gerne selbst tapezieren, aber sie haben Angst davor, etwas falsch zu machen, diese Angst ist aber unbegründet, denn tapezieren ist einfacher als gedacht.
Erster Schritt – die Wände vermessen
Bevor es an die eigentliche Arbeit geht, müssen die Wände vermessen werden. Dazu werden die Breite und die Höhe der Wände gemessen, wobei Dachschrägen, Fenster und Türen berücksichtigt werden müssen. Hilfreich ist es, eine kleine Skizze der Räume anzufertigen, um festzulegen, welche Wand wie tapeziert werden soll. Auf diese Weise werden unnötige Kosten vermieden, was besonders bei hochwertigen Tapeten wichtig ist. Auch wenn die Wahl auf eine Mustertapete gefallen ist, dann bedeutet ein exaktes Vermessen weniger Verschnitt.
Die Tapeten aussuchen
Wer selbst tapezieren will, der sollte sich bei der Auswahl der Tapeten viel Zeit lassen und genau überlegen, welche Tapete in welches Zimmer passt. Kleine Zimmer sollten eine möglichst helle Tapete bekommen, dunkle Mustertapeten machen die Räume optisch noch kleiner. Räume mit einer niedrigen Decke werden durch eine Tapete mit senkrechtem Streifenmuster „gestreckt“, für Räume mit hohen Decken sind waagerechte Streifen eine gut Wahl, denn das lässt die Decken niedriger erscheinen. Kräftige Farben und diagonale Muster wirken nur in sehr großen Zimmern und wer mit mehreren Farben und Muster arbeitet, der liegt im Trend.
Alte Tapeten entfernen
Wenn noch alte Tapeten an den Wänden kleben, dann können diese sehr einfach und bequem entfernt werden. Das funktioniert entweder mit einem speziellen Tapetenlösungsmittel, mit warmem Wasser oder mit Wasserdampf. Nach dem Auftragen von Lösungsmittel oder Wasser lassen sich die Tapeten mit einem Spachtel bahnenweise ablösen und wenn alles perfekt läuft, dann kommt eine saubere, trockene und glatte Wand zum Vorschein. Sollte es aber Risse oder kleine Löcher geben, dann müssen diese gespachtelt werden.
Selbst tapezieren – so klappt es ohne Probleme
Sind alle Vorarbeiten erledigt, dann kann endlich der Tapeziertisch ausgeklappt werden. Wer selbst tapezieren will, der sollte das bei einer Raumtemperatur von 20° Grad und ohne Zugluft. Begonnen wird immer in der Zimmerecke, die besonders hell ist, also am Fenster, denn eine alte Faustregel besagt, dass man stets vom Licht weg arbeiten sollte. Wenn die Länge der Tapete exakt ausgemessen wurde, wird die Bahn auf den Tapeziertisch gelegt, ausgerollt, fixiert und dann ebenso exakt abgeschnitten. Beim einkleistern kommt es darauf an, den Kleister gleichmäßig und nicht zu sparsam zu verteilen, besonders an den Ecken und Seitenrändern. Anschließend wird die Bahn immer zur Mitte hin zusammengelegt, um so besser rund zehn Minuten einweichen zu können. An der Wand wird dann die obere Hälfte der Tapetenbahn aufgeklappt und an der oberen Kante der Wand mit einem Überstand von zwei bis drei Zentimetern fixiert. Sitzt alles gerade, dann wird der Rest der Bahn mithilfe einer Tapetenbürste senkrecht an die Wand geklebt. Mit der Bürste wird immer von oben nach unten und von der Mitte nach außen gearbeitet, denn so wird der überschüssige Kleister gut verteilt und es bilden sich keine Blasen.
Die Problembereiche tapezieren
Alle, die selbst tapezieren, werden schnell feststellen, welche Problembereiche es im Zimmer gibt. Das sind zum Beispiel die Steckdosen und Lichtschalter, die komplett zugeklebt werden. Erst wenn die Tapete fest mit der Wand verbunden ist, dann werden sie wieder ausgeschnitten. Hinter der Heizung sowie bei Türen und Fenstern wird das selbst tapezieren zur Millimeterarbeit, denn hier muss jede Bahn genau ausgemessen werden.
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