Upcycling im Bereich Fashion – Infos und Tipps

„Natürlich interessiert mich die Zukunft. Ich will schließlich den Rest meines Lebens darin verbringen.“ Dieses Zitat von könnte ein Anreiz dafür sein, über das Thema nachzudenken und wie man selbst etwas dazu beitragen kann. Im Bereich Mode ist das Verhalten vieler Konsumenten nicht gerade zukunftsorientiert. werden häufig nur noch dafür produziert, dass Kunden sie nur eine Saison lang tragen und sie dann mit einem neuen Lieblingsteil ersetzen – sehr zum Leidwesen der Natur. Doch das muss nicht sein. Beim sogenannten Upcycling geht es darum, etwas zerschlissene oder zu langweilig gewordene Klamotten aufzuwerten, sodass man sie erneut tragen kann und eben nicht durch einen Neukauf ersetzt. Dafür werden Kleidungsstücke und Accessoires entweder repariert oder mit allen möglichen (im Idealfall wiederverwerteten) Materialen wie Stoffen, Knöpfen oder Perlen aufgewertet. So entstehen mit wenig Aufwand (Kosten und ) trendige Unikate.

Nachhaltigkeit betrifft die Natur und die Menschen

Um zu verstehen, warum das Thema Mode für eine globale Nachhaltigkeit so wichtig ist, sollte man sich den Produktionsprozess eines Kleidungsstücks näher anschauen. Dabei wird die Natur gleich mehrfach belastet:

  • Egal aus welchem Material ein Kleidungsstück ist, es wird immer mindestens ein Rohstoff dafür gebraucht, sei es Baumwolle, Leder, Wolle oder Erdöl (bei der Herstellung von synthetischem Polyester). Jedoch bestehen Unterschiede bei der Umweltfreundlichkeit der Rohstoffe.
  • Synthetische Materialien werden nur sehr langsam abgebaut und bleiben daher lange als Müll liegen, teilweise über Jahrhunderte.
  • Für die Baumwollproduktion benötigt man große Mengen Wasser.
  • Beim Färben der Kleidungsstücke kommen viele Chemikalien zum Einsatz.

Ein übermäßiges Konsumverhalten von Modeartikeln bringt auch auf sozialer Ebene Nachteile mit sich.

  • Kleidungsstücke werden häufig in Fernost produziert. Die Arbeitsbedingungen dort sind mit denen in Europa nicht zu vergleichen.
  • Kinderarbeit ist dort weit verbreitet.
  • Es gibt kaum soziale Absicherungen für fernöstliche Arbeiter im Modesektor.
  • Die Arbeitsschutzgesetze sind im Vergleich zu denen in sehr locker.

Diese ökologischen und sozialen Probleme lassen sich nicht allein durch ein Überdenken der eigenen Kaufgewohnheiten aus der Welt schaffen. Aber das Upcycling von Kleidungsstücken ist dafür ein guter Anfang. Je mehr Menschen sich dafür öffnen, desto besser.

Upcycling-Tipps, die man leicht umsetzen kann

Nachhaltigkeit in Sachen Mode geschieht im Kleinen. Es muss nicht immer ein Kleid mit besonderem Schnitt sein, das aus Stoffresten zu einem wahren Kunstwerk geschneidert wird. Einsteiger können beispielsweise mit dem Reparieren einer Hose beginnen, die ein kleines Löchlein im Stoff hat. Ein ähnliches (z.B. von einem anderen Kleidungsstück, das sonst weggeworfen worden wäre) wird dabei unter das Loch gelegt und mit Nadel und Faden festgenäht. Verwendet man dabei die gleiche wie die Jeans oder die Stoffhose, fällt das Loch kaum noch auf. Nutzt man hingegen ein Muster oder eine andersfarbiges Textilstück, kreiert man einen echten Hingucker. Fortgeschrittene Näher können versuchen, aus einem Langarm-Oberteil einen praktischen Tragebeutel zu nähen. Je größer des Ausschnitt, desto größer ist später die Taschenöffnung. Zuerst werden die Ärmel  abgeschnitten und die so entstandenen Schnittstellen versäumt. Der untere Saum des Shirts wird zusammengenäht. Daraus entsteht der Boden. Wer mag, kann ihn mit einem dickeren Stück Stoff (z.B. einer Jeans) innen oder außen verstärken. Verzieren kann man das neue Accessoire dann noch mit Pailletten, Stickereien oder man näht ein größeres Stoffstück so auf die Tasche oder den Rucksack, dass ein individueller und trendiger Color-Blocking-Look entsteht. Weitere allgemeine Infos zum Thema, Tipps sowie Ideen und Anleitungen für DIY-Projekte sind in diesem kostenlosen E-Book zum Thema Fashion-DIY Upcycling zu finden.

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Klaus Wolf