Mythos Spargel – was stimmt und was nicht?

Mythos Spargel – was stimmt und was nicht?

Um kaum ein anderes Gemüse ranken sich so viele Geschichten wie um den Spargel. Einerseits sollen die Stangen giftig sein, sagt der Mythos Spargel, aber zugleich soll Spargel die Potenz steigern. Wird er eingefroren, dann schmeckt er nach nichts mehr und da Spargel wenig Kalorien hat, gilt er als das perfekte Gemüse, um schlank zu werden oder zu bleiben. Der eine oder andere Mythos Spargel hält sich hartnäckig, andere hingegen erweisen sich als haltlos.

Mysteriös seit der Antike

Der Spargel gilt als der König unter den , und das nicht erst seit gestern. Bereits in der Antike wurden die Stangen gerne gegessen und den Mythos rund um den Spargel gab es damals schon. Bis heute hält sich die Geschichte, dass die aromatischen Stangen in der Lage sind, die Potenz zu steigern. Leider stimmt sie nicht, denn wissenschaftlich lässt sich nicht beweisen, dass das Gemüse die Potenz steigern kann. Da die Stangen Vitamin E enthalten, hält sich dieser Mythos Spargel hartnäckig. Für werdende Mütter ist Spargel allerdings , weil er viel Folsäure enthält. Pro 100 Gramm sind es 108 Mikrogramm des wasserlöslichen Vitamins, das den Wachstumsprozess der Zellteilung und damit auch die Entwicklung des Nervensystems beim ungeborenen Kind unterstützt.

Ist Spargel giftig, wenn er bitter schmeckt?

Ein weiterer Mythos Spargel bezieht sich auf den Geschmack, denn ist dieser bitter, dann sind die Stangen giftig. Richtig ist, dass Spargel Bitterstoffe entwickelt, wenn er zu nah an seinem Wurzelstock gestochen wird. Kommt es während des Wachstums zu einem Kälteeinbruch, kann sich so etwas ebenfalls auf den Geschmack auswirken. Der Spargel wird bitter, aber er ist nicht gesundheitsgefährdend. Mit Butter und einer Prise Zucker im Kochwasser lässt sich diese „Geschmacksverirrung“ leicht korrigieren. Auch roher Spargel steht im Verdacht, giftig zu sein, aber dies stimmt ebenfalls nicht. Die zarten Köpfe schmecken lecker, wenn sie roh als Salat zubereitet werden.

Ist Spargel gesund?

Spargel gibt es in Weiß oder Grün, wobei die weiße Variante gesünder als die grüne sein soll. So etwas stimmt ebenfalls nicht, eher ist das Gegenteil der Fall. Im Unterschied zum weißen Spargel wächst der grüne Spargel über der Erde und entwickelt durch den Einfluss der Sonne den gesunden natürlichen Farbstoff Chlorophyll, der wiederum reich an Vitamin C ist. In den Stangen stecken viele gesunde Nährstoffe, wie beispielsweise Kalium und , die das Herz-/Kreislaufsystem stärken. Folsäure ist gut für das Immunsystem und die Ballaststoffe helfen dem Darm. Allerdings ist Spargel nicht für alle Menschen ein gesundes Gemüse. Wer etwa unter Gicht oder einer Nierenerkrankung leidet, sollte Spargel meiden, denn er enthält Purin, was der in Harnsäure umwandelt. Dies kann dann für einen schmerzhaften Gichtanfall sorgen.

Fazit

Dass weißer Spargel deutlich teurer ist als grüner Spargel, ist kein Mythos. Der Grund dafür ist einfach: Der grüne Spargel kann leichter geerntet werden, er wird einfach über der Erde abgeschnitten. Den weißen Spargel zu ernten, ist hingegen eine mühsame Handarbeit. Die Stangen werden vorsichtig ausgegraben oder gestochen, was eine gewisse Übung voraussetzt. Frisch geschälter Spargel lässt sich übrigens gut einfrieren. Bei der Zubereitung muss er vorher nicht aufgetaut werden, die Stangen sollten gefroren ins kochende Wasser kommen, dann wird das königliche Gemüse nicht wässrig und behält seinen typischen Geschmack.

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Ulrike Dietz