Wie gefährlich ist eine Low-Carb-Diät?

Wenn der Rock im Bund kneift und die Hose nur noch im Liegen angezogen werden kann, dann wird es für die meisten Menschen , ein paar Kilogramm abzunehmen. Es gibt unzählige Diäten, die alle das Gleiche versprechen, nämlich Abnehmen ohne Stress und ohne zu hungern. Das klingt verlockend, aber können diese Diäten auch wirklich halten, was sie so vollmundig versprechen? Die sogenannte Low-Carb-Diät verspricht schnell sichtbare Erfolge, wenn derjenige, der abnehmen will, einen wichtigen Baustein in der täglichen Ernährung einfach weglässt – die Kohlehydrate.

Wozu braucht der Körper Kohlehydrate?

Kohlehydrate gehören zu den wichtigsten Bausteinen des menschlichen Körpers, denn sie stellen die für den Stoffwechsel benötigte Energie zur Verfügung. Kohlehydrate sind so etwas wie der Treibstoff für den Organismus. Damit immer ausreichend Energie zur Verfügung steht, sollte der Mensch zwischen 55 und 60 % der über Kohlehydrate zu sich nehmen. Wer eine Low-Carb-Diät macht, der verzichtet auf diese so wichtigen Kohlehydrate. Daher stellt sich die interessante Frage: Ist eine Low-Carb-Diät eigentlich und was passiert eigentlich im Körper, wenn er zu wenig Kohlehydrate bekommt?

Gibt es einen Mangel an Kohlehydraten?

Eine ernsthafte Erkrankung aufgrund eines Mangels an Kohlehydraten ist zwar bisher wissenschaftlich noch nicht nachgewiesen worden, aber Ärzte empfehlen trotzdem pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag mindestens zwei Gramm Kohlehydrate zu sich zu nehmen. Diese empfohlene Menge richtet sich jedoch immer nach dem gesamten Bedarf an Energie. So sollte ein Mensch mit einem durchschnittlichen Gewicht jeden Tag zwischen 250 und 360 Gramm Kohlehydrate , um gesund zu bleiben. In der heutigen Zeit werden aber viel zu viele Kohlehydrate gegessen und die Diät soll diesen Überschuss an Kohlehydraten stoppen.

Welche Folgen kann eine Low-Carb-Diät haben?

Zwar gelingt es mit einer Low-Carb-Diät, relativ schnell abzunehmen, aber das hat auch seinen Preis. Zu den Folgen gehört, dass der Organismus bei seinem Bedarf an Kohlehydraten, die durch die Nahrung aufgenommen werden, die wichtigen Proteine verbrennt, die dann nicht mehr für ihre eigentlichen Funktionen zur Verfügung stehen. Auch wenn Kohlehydrate für die Funktionalität des Körpers nicht unbedingt gebraucht werden, denn der Körper kann auch aus Eiweiß Energie gewinnen, kann das Fehlen der Kohlehydrate in der Ernährung Folgen für die Verdauung und den Stoffwechsel haben.

Die Ernährung wird ungesund

Bei vielen Diäten kommt es schnell zu Mangelerscheinungen, bei der Low-Carb-Diät kommt es aufgrund der fehlenden Kohlehydrate jedoch zu einer denkbar ungesunden Ernährung. Während der Diät wird sehr viel Fett in Form von Butter, Fleisch oder Käse gegessen und dabei kann es passieren, dass man zu viele ungesättigte Fettsäuren zu sich nimmt, die der Gesundheit nicht unbedingt zuträglich sind. In der Folge steigt der Cholesterinwert bei einer Low-Carb-Diät vielfach sprungartig an, was unter anderem dafür sorgt, dass die Arterien schneller verkalken, zudem steigt das Risiko rasant, dass es zu einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt kommt. Die sehr eiweißhaltige Kost treibt außerdem den Harnsäurespiegel nach oben, und das kann zu Gicht führen, und die proteinreiche Ernährung kann Osteoporose auslösen. Mit dem Kalzium geht außerdem ein wichtiger Baustein für die Knochen verloren und das fördert die Bildung von Nierensteinen.

Besser ausgewogen essen

Wer abnehmen will, der sollte auf eine ausgewogene Ernährung umsteigen. Eine Diät, die auf Kohlehydrate verzichtet, ist dabei nicht notwendig. Für eine gesunde Ernährung sind dauerhaft hochwertige Kohlehydrate wichtig, wie sie im Getreide, im Obst, im Gemüse oder auch in Kartoffeln stecken, denn wenn sie fehlen, dann bekommt der Körper kaum Vitamine, Ballaststoffe und wichtige Mineralstoffe. Eine Ernährung, die auf Kohlehydrate verzichtet, ist nicht gesund und da sich bei dieser Art der Ernährung kaum ein vernünftiges Sättigungsgefühl einstellt, ist es nur eine Frage der Zeit, bis die ungeliebten Pfunde wieder auf den Problemzonen zu finden sind.

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Ulrike Dietz