Diäten bei Kindern – Ärzte warnen vor gefährlichem Hype

Zu viele Kinder in sind zu dick und müssten dringend abnehmen, aber es gibt auch Kinder, die ein normales Gewicht haben, und von den Eltern trotzdem auf Diät gehalten werden. Die neuen bei Kindern sind eine Gefahr, warnen die Kinderärzte, denn wenn Kinder glutenfrei und laktosefrei ernährt werden oder auf bestimmte Arten von Zucker verzichten müssen, dann ist das der Gesundheit dieser Kinder nicht zuträglich, im Gegenteil, diese Formen der Diäten können bei Kindern schwere Mangelerscheinungen auslösen.

Bauchschmerzen richtig interpretieren

Jedes Kind leidet mal unter Bauchschmerzen oder Durchfall, was für die meisten Eltern kein allzu großes Problem ist. Vielfach löst sich das Problem mithilfe von Schonkost wieder von allein und wenn die Schmerzen nicht verschwinden, dann kann der Kinderarzt helfen. Der Verband der Kinderärzte, die sich auf Magen-Darm-Erkrankungen spezialisiert haben, wird aber jetzt mit einem neuen Problem konfrontiert, denn es gibt immer mehr Eltern, die die ihrer Kinder radikal umstellen und den Nachwuchs auf Diät setzen. Keine Gluten, keine Laktose und auch bestimmte Sorten Zucker sind verboten, denn die Eltern sind felsenfest davon überzeugt, dass hier die Quelle allen Übels liegt.

Meist keine organischen Ursachen

Natürlich wollen alle Eltern für ihre Kinder nur das Beste, aber besonders bei gesundheitlichen Problemen wie Bauchschmerzen, Blähungen oder Durchfall sind die Ursachen selten organischer Natur. Es ist zwar grundsätzlich nicht falsch, auch nach Nahrungsmittelunverträglichkeiten zu suchen, aber die Kinder sofort ohne Weizen und Kuhmilch zu ernähren, ist der völlig falsche Weg. Diese Diäten bei Kindern sorgen für einen gefährlichen Mangel an Kalzium, das für den Aufbau der kindlichen Knochen dringend gebraucht wird, und eine Ernährung ohne Gluten ist nur für geeignet, die tatsächlich unter einer Zöliakie leiden.

Diäten bei Kindern führen ins soziale Abseits

Ein Leben ohne Lebensmittel mit Weizen und Milch ist schon für diejenigen schwer, die aufgrund einer Intoleranz darauf verzichten müssen, für Kinder kann es aber nicht nur gesundheitliche Folgen haben, sie können auch schnell ins soziale Abseits geraten. sind dann kein Thema mehr und auch der Besuch im sehr beliebten Schnellrestaurant ist tabu. Es gibt keine Pizza mehr und selbst ein Stück wird den Kindern verboten, die von ihren Eltern auf eine fragwürdige Diät gesetzt wurden. Dazu kommt, dass Diäten bei Kindern, die keine Milch enthalten, auch zur Nervenprobe werden, denn kaum ein Kind ist begeistert, wenn es keine Milch trinken darf, sondern dicke Bohnen, Grünkohl und Brokkoli muss, um den Mangel an Kalzium wieder auszugleichen.

Erst testen und dann entscheiden

Über Diäten bei Kindern sollten Eltern nicht alleine entscheiden, sondern im Vorfeld immer einen Kinderarzt fragen. Wenn der Verdacht besteht, dass der Nachwuchs bestimmte Nahrungsmittel wie etwa Milch nicht verträgt, dann raten Kinderärzte, für eine gewisse auf diese Nahrungsmittel zu verzichten. Bessern sich die Beschwerden, dann ist es durchaus möglich, dass eine Unverträglichkeit vorliegt, aber der Arzt sollte das letzte Wort haben und die Diagnose stellen.

Keine Hungerdiäten

Diäten bei Kindern sollten keine Hungerdiäten sein, denn Kinder müssen sich satt essen dürfen. Das gilt auch für Kinder, die für ihr Alter viel zu dick sind. Eine radikale und einseitige Diät schadet der Gesundheit des Kindes und kann negativen Einfluss auf seine weitere Entwicklung haben. Eltern sollten ihre übergewichtigen Kinder nicht wie Erwachsene behandeln, und das gilt auch oder besonders für eine Ernährung, die auf Milch und Weizenprodukte verzichtet. Besser ist es, die Ernährung Schritt für Schritt umzubauen, den Zucker zu reduzieren und mehr frisches Obst und Gemüse in den Speiseplan einzubauen. Kinder sind neugierig, das gilt auch für neue Lebensmittel. Sie wollen alles ausprobieren und wenn ihnen etwas gut schmeckt, dann können Eltern sie auch für eine begeistern.

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Ulrike Dietz