Er kommt aus Südamerika, er frisst einfach alles, was er im Garten findet und hat keine natürlichen Feinde – der neue Schädling im Garten hört auf den klangvollen Namen „Obama nungara“. Der Wurm frisst viele Insekten und andere schädliche Gartenbewohner, aber leider bedroht er damit auch die Artenvielfalt und das ökologische Gleichgewicht. Jetzt beginnt eine neue Gartensaison und der Schädling ist schon da.
Er fühlt sich sehr wohl
Der neue Schädling erinnert, was sein Äußeres angeht, einem schleimigen Wurm und er wurde aus Südamerika nach Deutschland eingeschleppt. Wahrscheinlich ist er als blinder Passagier auf einem Frachtschiff gekommen, so die Vermutung des Bundesamts für Naturschutz. Jetzt hat er sich an die kühleren Temperaturen gewöhnt und fühlt sich im neuen Zuhause sehr wohl. Für die Gartenbesitzer wird der fleischfressende Wurm allerdings schnell zu einem Problem, denn sie wissen nicht, wie man die kleinen Tiere effektiv bekämpfen kann. Nicht nur in Deutschland, sondern auch in Spanien, Frankreich, Portugal, Italien und sogar auf den Britischen Inseln wurden der Schädling schon gesichtet.
Was frisst der Wurm besonders gern?
Der Wurm mit dem etwas seltsamen Namen ist ein Feinschmecker. Zu seinen Lieblingsspeisen gehören neben Regenwürmern und Maden auch Insekten aller Art, vor allem aber Schnecken. Endlich weniger Schnecken im Garten, werden jetzt viele Hobbygärtner vielleicht denken, aber was wie ein Vorteil klingt, hat auch seine negativen Seiten. „Obama nungara“ hat in seiner neuen Heimat keine Fressfeinde und er breitet sich sehr schnell aus. Dies liegt auch daran, dass der neue Schädling ein sogenannter Hermaphrodit ist und sich daher allein fortpflanzen kann. Regenwürmer sind für jeden Garten sehr wichtig, denn sie lockern den Boden auf, der Plattwurm hat ihn im wahrsten Sinne des Wortes zum Fressen gern und reduziert daher die ohnehin schon sinkende Artenvielfalt.
Wie sieht der Wurm aus?
Der Plattwurm hat einige typische Merkmale, an denen ihn selbst ein Laie schnell erkennen kann:
- Länge: fünf bis acht Zentimeter
- Farbe: Sie variiert von leuchtendem Orange über braun bis schwarz, die untere Seite ist immer beige.
- Kopf: Er läuft spitz zu.
- Lebensraum: An Land und tagsüber an Stellen, die überwiegend feucht sind.
Der komplette Körper des Wurms ist mit einer schleimigen Schicht überzogen und ähnelt einem Blutegel. Der Unterschied zwischen den beiden Tieren ist jedoch, dass sich der neue Schädling an Land und der Blutegel im Wasser aufhält. Die Eier des platten Wurms können überall sein, sogar in Topfpflanzen. Daher ist es immer sinnvoll, sich eine neue Pflanze, bevor sie gekauft wird, ganz genau anzuschauen. Oft ist sogar ein erwachsener Wurm darin zu finden, der am Tag dunkle und feuchte Orte bevorzugt.
Fazit
Obwohl der Plattwurm „Obama nungara“ heißt, mit dem ehemaligen US-Präsidenten hat er nichts zu tun und Barack Obama stand auch nicht Pate für den Schädling. Der Name kommt vielmehr aus der indigenen Sprache, die im Amazonasgebiet gesprochen wird. Übersetzt heißt „Obama nungara“ einfach Blatt-Tier. Wer etwas genauer hinschaut, wird erkennen, dass der Wurm einem schleimigen Blatt ähnelt. Um ihn wieder loszuwerden, hilft es, den Wurm und die rötlich schimmernden Eier in Seifenwasser zu legen, denn durch dieses Mittel werden sie getötet.
Bild: @ depositphotos.com / icefront
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