Wie sicher sind Bundesanleihen als Geldanlage?

Bundesanleihen gelten als eine der sichersten , auch wenn sie aktuell nicht mehr sonderlich rentabel sind. Wer sich für Bundesanleihen als Geldanlage entscheidet, der legt sein Geld in festverzinslichen Wertpapieren an, die wie alle anderen Wertpapiere auch, an der Börse gehandelt werden. Zwar gibt es Anleihen, die eine Laufzeit von 30 Jahren haben, beliebter sind hingegen die Bundesanleihen als Geldanlage, die nur zehn Jahre laufen. Was die Anleihen der Bundesrepublik so interessant macht, ist, dass es keinen Mindestbeitrag bei der Einlage gibt und dass die Zinsen pünktlich jedes Jahr bezahlt werden.

Gut kalkulierbar

Bundesanleihen als Geldanlage gelten als sehr sicher und auch als gut kalkulierbar. Bis vor wenigen Tagen waren die beliebten Bundesanleihen, die von der Bundesregierung herausgegeben werden, noch rentabel, wenn auch nur in einem eher geringen Maße. Das ist allerdings jetzt vorbei, denn nach dem Willen der Europäischen Zentralbank gibt es für die Bundesanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren keine Zinsen mehr. Das heißt, wer in Bundesanleihen sein Geld angelegt hat, der muss noch Geld mitbringen. Anlagen mit einer Laufzeit von 30 Jahren werden noch verschont, die Frage ist allerdings, wie lange noch.

Ein Mittel zur Finanzierung

Die Bundesrepublik braucht ständig neues Geld, und wenn die Einnahmen aus den Steuern nicht mehr ausreichen, dann werden wieder Bundesanleihen als Geldanlage für die Bürger ausgegeben. Die Anleihen bekommen die Anleger bei ihrer Bank. Wenn es um den Ausgabepreis geht, dann sollten sich die Anleger genau informieren, denn dieser Preis schwankt ständig. Der Staat zahlt den Nennwert zurück, auf den die jeweilige Anleihe ausgestellt wurde. Für die Bundesregierung haben sich die Anleihen als sehr beliebtes Mittel zur Geldbeschaffung bewährt, ob das nach der Null-Zins-Politik der EZB so bleibt, ist allerdings fraglich.

Der Staat haftet

Wer einen Kredit vergibt, der will natürlich auch Sicherheiten haben. Wer sich für Bundesanleihen als Geldanlage entscheidet, der kann sicher sein, dass sein Geld sicher ist, denn der Staat haftet für diesen Kredit. Anleihen werden nicht nur vom deutschen Staat ausgegeben, auch andere Staaten schwören auf diese Art der Geldbeschaffung. Die Anleihen des deutschen Staates sind sehr beliebt, denn Deutschland hat eine starke Wirtschaft, und daher gelten die Anleihen als sehr sicher. Zwar sind Anleihen aus Spanien, Italien oder Griechenland verlockend günstig, da diese Staaten jedoch innerhalb der EU als Risikokandidaten gelten, können sich Anleger bei Geldanlagen nicht ganz so sicher sein. Dafür stimmt aber die Rendite, die dem großen Risiko gegenüber steht.

Gibt es interessante Alternativen?

Für die konservativen Anleger sind Bundesanleihen nach wie vor eine gute , denn langsam aber sicher werden die Alternativen knapp. Früher hatten Lebensversicherungen neben den Bundesanleihen als Geldanlage einen sehr guten Ruf, auch wenn sie teurer waren. Diese Zeiten sind dank der Zinspolitik der EZB auch vorbei, denn für Lebensversicherungen gibt es vielfach nur den garantierten Zinssatz, darüber hinaus sieht es düster aus. Trotzdem sind sowohl Lebensversicherungen als auch Bundesanleihen als Geldanlagen zu empfehlen, es kommt immer auf die jeweilige Laufzeit an.

Wie geht es mit den Bundesanleihen weiter?

Auch für Bundesanleihen gilt, die Nachfrage bestimmt das Angebot, und da die Renditen für viele Bundesanleihen dermaßen tief in den Keller gerutscht sind, dürfen sie von der EZB nicht mehr gekauft werden. Für den Staat ist das ein gutes Signal, denn er kann jetzt von den extrem niedrigen Zinsen profitieren, noch nie war Geld so billig. Der Schuss könnte aber auch nach hinten losgehen, denn die 0,00 % Zinsen schrecken immer mehr Investoren ab, mittlerweile ist die Nachfrage geringer als das Angebot. Noch immer sind bis heute Bundesanleihen im Wert von 1,15 Billionen Euro im Umlauf, aber nur 800 Milliarden sind von den Nullzinsen betroffen.

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Ulrike Dietz