Ethische Banken – ökologisch, sozial, nachhaltig

Das Wort Ethik kommt aus der griechischen Sprache und bedeutet so viel wie sittliches Verständnis. Im Mittelpunkt der Ethik steht das moralische Handeln, eine Tugend, die nicht unbedingt im Zusammenhang mit dem Handeln vieler Banken steht. Banken haben nicht erst nach der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008 einen denkbar schlechten Ruf, sie stehen für Skrupellosigkeit, Macht, Gier und unsaubere Geschäfte. Immer mehr Menschen wollen ihr Geld nicht mehr den klassischen Banken anvertrauen, sie möchten, dass ihr Geld sauber, sozial verträglich und ökologisch korrekt angelegt wird und entscheiden sich deshalb für eine der sogenannten ethischen Banken.

Was bietet eine ethische Bank?

Die meisten Banken wollen nur Eines: Profit. Natürlich wollen auch Geld verdienen, aber eben nicht um jeden Preis. Ethische Banken haben die gleichen Angebote wie jede andere auch, sie bieten ein Girokonto, Fest- und Tagesgeld, Kreditkarten und auch Kredite. Was eine Bank wie beispielsweise die Ethikbank von einer „normalen“ Bank unterscheidet, ist, wie das Geld der Kunden angelegt wird. Alles, was mit Rüstung oder Atomwirtschaft, - oder Sklavenarbeit zu tun hat, ist für ethische Banken kein Thema. Diese Banken unterstützen Umwelt- und Sozialprojekte, sie legen das Geld ihrer Kunden in nachhaltigen Investments und in erneuerbaren Energien an, denn der Mensch und die Umwelt stehen immer im Mittelpunkt.

Wie wird man Kunde?

Jeder kann zu einer Bank mit ethischen Grundsätzen wechseln, allerdings sehen sich die „grünen“ Banken ihre Kunden sehr genau an. Sie möchten keine Kunden, die dubiose Absichten haben und daher wird jeder Antrag auf eine Kontoeröffnung sehr gründlich geprüft. Wer Kunde werden möchte, der muss seine Unterlagen auf dem Postweg einreichen, via Internet, wie es heute viele Banken machen, funktioniert die Kontoeröffnung nicht. In der Regel steht am Anfang nur das Girokonto, erst wenn der Kunde schon länger bei der Bank ist, besteht auch die zu vermögensbildenden Leistungen.

Eine hohe Transparenz

Was ethische Banken auszeichnet, ist ihre hohe Transparenz. Kunden können jederzeit erfahren, in welches Projekt ihr Geld investiert wird. Wenn es zum Beispiel um Staatsanleihen geht, dann kommen nur ausgewählte Länder infrage, in denen die Bürger- und Menschenrechte geachtet werden, und wenn der Kunde dazu Fragen hat, dann wird er in die Entscheidung mit einbezogen. Die Angebote, welche diese Banken ihren Kunden machen, sind leicht verständlich, der Kunde kann jederzeit nachprüfen, was mit seinem Geld passiert und auch die Preise kommen ohne die berühmten Sternchen und Nebenbedingungen aus. Menschen, die überschuldet sind und die bei keiner anderen Bank mehr ein Konto bekommen, können hier ein Konto und auf Wunsch auch einen Mikrokredit bekommen, der sich überschauen lässt. Ethische Banken sind gläserne Banken, die sich anders als herkömmliche Banken gerne in die Karten schauen lassen.

Auch Förderprodukte sind möglich

Immer mehr Menschen wollen Verantwortung übernehmen und können das mit den sogenannten Förderprodukten, die viele dieser Banken anbieten. So können beispielsweise 0,25 % der erwirtschafteten Zinsen an soziale Projekte überwiesen werden, die Bank kann zusammen mit ihren Kunden ein Waisenhaus für Aids-Waisen in Afrika oder eine Mädchenschule in Afghanistan unterstützen. Auch Umweltprojekte stehen hoch im Kurs, denn wer sich für den Tierschutz und eine saubere Umwelt stark macht, der kann das ebenfalls mit der Hilfe einer ethischen Bank. Die Zahl der Förderprojekte ist sehr groß und neben sozialen Einrichtungen werden auch Projekte unterstützt, die unter anderem Frauen in der Dritten Welt dabei helfen, sich beruflich auf eigene Füße zu stellen.

Was zeichnet eine ethische Bank aus?

Sie sind frei von allen politischen, religiösen und ideologischen Einflüssen. Diese Banken sind Banken für Menschen, die selbst Verantwortung übernehmen wollen, sei es für die Umwelt, die Wirtschaft oder auch die Gesellschaft. Die persönlichen Interessen werden mit ethischen Grundsätzen kombiniert und gemeinsam mit ihren Kunden vereinbaren die Banken das Ziel.

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Ulrike Dietz