Richtiges Verhalten beim Unfall

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Rund 2,4 Millionen Unfälle passieren jedes Jahr auf deutschen Straßen und Autobahnen, und die meisten Unfälle passieren so schnell, dass es schwer fällt, einen klaren Kopf zu behalten. Wer als unbeteiligter einen Autounfall miterlebt, der sollte die Nerven bewahren und die Übersicht behalten. Welches Verhalten ist richtig und was kann man selbst tun, wenn es auf der Landstraße oder der Autobahn kracht? Welche Maßnahmen sich die richtigen und warum ist Erste Hilfe so wichtig?

Auf die eigene Sicherheit achten

Wenn es gekracht hat, dann sollte zunächst einmal die eigene Sicherheit im Vordergrund stehen. Die erste Maßnahme besteht darin, auf den Seitenstreifen zu fahren und die Warnblinkanlage einzuschalten. So erkennen die nachfolgenden Autofahrer die Gefahr und werden gewarnt, ruhig und vor allem langsam an die Unfallstelle heranzufahren. Vor dem Aussteigen sollte die Warnweste angezogen werden und der Verkehr zunächst beobachtet werden. Wenn es schon dunkel ist, dann darf die Beleuchtung am Auto nicht ausgeschaltet werden.

Passiert der Unfall auf der Autobahn, dann kann es gefährlich werden, zu lange im Wagen sitzen zu bleiben, und wenn man aussteigt, dann niemals auf der Fahrbahnseite, sondern immer auf der Seite der Standspur. Anschließend sollte man hinter die Leitplanke gehen und erst dann das Warndreieck aufstellen. Das Warndreieck muss auf der Autobahn in einem Abstand von 150 m vom eigenen Wagen aufgestellt werden, auf der Landstraße sind es 100 m und wenn der Unfall in der Stadt passiert, dann muss das Warndreieck 50 m vom PKW entfernt stehen. Nach diesen Maßnahmen wird entweder mit dem Handy oder an einer der Notrufsäulen der Notruf 110 für die Polizei und 112 für den Rettungswagen oder die Feuerwehr gewählt.

Erste Hilfe leisten

Die meisten Autofahrer sind davon überzeugt, dass sie bei einem Verkehrsunfall Erste Hilfe leisten und damit eventuell auch Leben retten können, aber die Realität sieht leider ein wenig anders aus. Nach einer Studie des Deutschen Roten Kreuzes behaupten 73 % der Autofahrer, dass sie in der Lage sind zu helfen, aber nur 33 % waren tatsächlich auch fähig, die richtigen Maßnahmen zu ergreifen. Nur 46 % Autofahrer wussten zum Beispiel, dass sie einen Verletzten in die stabile Seitenlage bringen müssen und 41 % wussten, was bei einem Atemstillstand zu tun ist. Jeder fünfte konnte erfolgreich eine Wiederbelebung durchführen und bei der Mehrzahl der Befragten lag der Kurs in Erster Hilfe schon länger als zehn Jahre zurück.

Wenn die Verkehrslage nach einem Unfall es zulässt, dann ist jeder verpflichtet, den Verletzten Erste Hilfe zu leisten, sofern die eigene Gesundheit nicht in Gefahr gerät. Eine der ersten Maßnahmen besteht darin, das Unfallopfer warm zu halten, denn Verletzte kühlen schnell aus und das ist für die Lungen und für die Nieren gefährlich. Ist ein Unfallopfer ohne Bewusstsein, dann muss es in die stabile Seitenlage gebracht werden, und wer nicht mehr atmet, der muss wiederbelebt werden. Das geschieht zum einen durch eine Herzdruckmassage und zum anderen durch eine Mund-zu-Mund Beatmung.

Rettung aus dem Auto

Wenn der verunglückt Wagen nicht brennt, wenn kein Benzin ausläuft und wenn das Auto sicher steht, dann sollten die Insassen aus dem Auto befreit werden. Ist einer der Insassen aber eingeklemmt und bei Bewusstsein, dann sollte man ihn warm abdecken, eventuell offene Wunden versorgen und ruhig auf das Unfallopfer einreden. Da die Rettungskräfte in der Regel schnell vor Ort sind, sollte nichts unternommen werden, was kompliziert ist, es kommt auf eine schnelle Hilfe an. Blutende Wunden müssen mit einer sterilen Kompresse abgedeckt werden und wenn eine Schlagader verletzt wurde, dann ist es wichtig, den Körperteil oberhalb der Wunde abzubinden, um die Blutung zu stoppen, denn ein starker Blutverlust kann schnell zum Tod führen.

Bild: © Depositph21

 

M. Justus
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